Bienenrettung in luftiger Höhe

Vor einigen Wochen erhielt ich einen Hinweis von meinem Nachbarn, dass sich an einem Haus in unserem Ort Giften ein Bienenvolk nieder gelassen hatte. Ich schaute mir das natürlich gleich einmal an und fand unter dem Dachüberstand am Ost-Giebel eines Hause ein offensichtlich voll ausgebildetes Volk mit Wabenbau.

Bienenvolk an der Hauswand


Hier hatte die Schwarmintelligenz offensichtlich eine Fehlentscheidung getroffen, denn es war sehr schnell klar, dass dieses Volk die kalte Jahreszeit nicht überleben würde. Also musste ein Plan her, wie man es retten kann.

Auf Grund der Höhe des Baus (ca. 7-8m) konnte man nicht mit normalen Mitteln (Leiter etc.) an das Volk herankommen. Da mussten Profis helfen. Die habe ich dann bei der FF Sarstedt gefunden. Für die Rettungsaktion wurde uns die kostenfreie Unterstützung durch den Drehleiterwagen zugesichert. Jetzt musste nur noch der Besitzer des Hauses seine Zustimmung geben. Der war natürlich froh darüber, dass sich jemand darum kümmern will. Aus dem Verein haben sich dann Ruben, Nico, Simone und Michael zur Unterstützung angeboten.

Am 20.07.24 um 17 Uhr war es dann soweit. Die Feuerwehr stand bereit und wir haben letzte Absprachen getroffen, wie wir vorgehen wollten. Zusammen mit dem Feuerwehrmann, der den Korb bedienen sollte, bin ich dann mit Nico eingestiegen. Da wir noch Werkzeug, Eimer und Schale mitnehmen wollten, war leider für weitere Imkerkollegen kein Platz mehr im Korb. Der Drehleiterkorb erwies sich als äußerst stabile Arbeitsplattform und wurde in kurzer Zeit in Position gebracht.

Die Bienen wurden zuerst mit dem Smoker behandelt, damit sie sich möglichst weit zusammen ziehen.

Anschließend wurden die Waben mit einem Messer vom Haus abgetrennt. Die darauf sitzenden Bienen wurden in einen Eimer gefegt.

Waben mit Brut wurden zur weiteren Verwendung in einer Schale aufgehoben. Zum Schluss wurden die verbliebenen Bienen ebenfalls in einen Eimer gefegt.

Die ganze Aktion auf der Drehleiter war nach einer halben Stunden beendet.

Zurück am Boden ging es dann weiter. Die geretteten Brutwaben wurden in Rähmchen eingepasst und befestigt.

Zusammen mit den Bienen wurden sie dann in eine Beute gesetzt.

Das Volk wurde anschließend in einer Garage in Kellerhaft gestellt und nach 2-3 Tagen auf meinen Bienenstand umgesiedelt.

Der Rettungseinsatz war eine super Teamleistung. Die Kameraden der FF Sarstedt haben mit den o.g. Kollegen vom Imkerverein perfekt zusammen gearbeitet. Vielen Dank dafür!

Stefan Burkhardt

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